Chán-Buddhismus

 

Chán-Buddhismus, manchmal fälschlicher Weise als "chinesisches Zen" bezeichnet, (jap. 禅, zen; chinesisch 禅 Chán)  ist eine in China ab etwa dem 5. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung entstandene Strömung oder Linie des Mahayana-Buddhismus. Der chinesische Name Chan (禅 Chán) stammt von dem Sanskritwort Dhyana (ध्यान), das in das Chinesische als Chan’na (禅那) übertragen wurde. Dhyana bedeutet frei übersetzt  „Zustand meditativer Versenkung“. Die meditative Praxis ist Kernpunkt des Chan-Buddhismus. Im 12. Jahrhundert gelangte der CHAN-Buddhismus von China nach Japan. Die japanische Form ist im Westen am verbreitetsten. Aber auch koreanische, vietnamesische und chinesische Schulen haben in jüngerer Zeit Einfluss im westlichen Kulturkreis erlangt. Die Bezeichnung Zen hat sich inzwischen für alle Formen dieser Tradition des Buddhismus durchgesetzt.

 

Der Legende nach entstand Chan schon zu Zeiten des Historischen Buddhas, als dieser eine Lotusblüte in der Hand haltend, schweigend auf seine Schüler blickte und der Mönch Mahakasyapa als Einziger die Botschaft dieser Geste verstand. Als "Ur-Vater" des Chan gilt jedoch der indisch- tamilische Mönch Bodhidharma, welcher um 480 n.Chr. seine indische Heimat verließ und nach China aufbrach und bis zum heutigen Tag als erster Patriarch des Chan gilt, welches danach in ganz Südostasien verbreitet wurde.

 

Selbstverständnis des Chán-Buddhismus

 

Chán bedeutet, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. - Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt. Es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige Ideen und urteilende Vorstellungen blockiere.

 

Die permanente Beschäftigung mit sich selbst, die "Ich-Bezogenheit" jedes Einzelnen verursacht immer wieder nur neues Leiden für sich und Andere. Man rennt Zielen hinterher, steckt sich nach Erreichen dieser Ziele erneut welche und verbringt sein gesamtes Leben damit immer mehr erreichen zu wollen.

 

Auch wenn Intellektuelle und Wissenschaftler sich oftmals von Chan angezogen fühlen, entzieht es sich der „Vernunft“. Das scheinbar Mysteriöse des Zen rührt aus den Paradoxa, die der Versuch des Sprechens über Zen hervorbringt. Zen zielt immer auf die Erfahrung und achtsames Handeln im Augenblick, und umfasst auf diese Weise Gefühl, Denken, usw. Es wird oft als „irrational“ empfunden, auch weil es sich jeder begrifflichen Bestimmung widersetzt.