Zufluchtnahme & Laien- Ordination

 

Die Mitgliedschaft in unserer Gemeinschaft ist auf zweierlei Arten Möglich....

 

Als Laie mit sogenannter Zuflucht, oder in Form eines Ordinierten unserer Chan-Gemeinschaft, der auch Repräsentant der Gemeinschaft ist.

 

Zufluchtnahme

Nach einem Grundlagenstudium zur buddhistischen Lehre (wir nutzen hierzu das Buch "Was der Buddha Lehrt") unter Begleitung von Fa Yi Laoshi, besteht die Möglichkeit sich bewusst für den Weg Buddhas als künftigen Lebensweg zu entscheiden und hierfür formelle Zuflucht nehmen. Dies wird durch ein kleines Ritual vollzogen, in dem man Zuflucht nimmt zu Buddha, dem Begründer der Lehre, zur Sangha, also der Gemeinschaft aller Buddhisten und zum Dharm, seiner Lehre,die zukünftig Richtschnur für die Zukunft sein soll.

Hierzu Rezitiert man vor dem Lehrer den unten genannten Text in einer kleinen Zeremonie und bekommt einen traditionellen chinesischen Dharms-Namen, der den Neubeginn symbolisiert.

 

 

Laien-Ordination

Es gibt 2 Blickwinkel darauf in unserer Sangha:

 

Im Chan-Buddhismus bedeutet Ordination üblicherweise den Eintritt in die Sangha der Mönche und Nonnen, mit allen Konsequenzen.

Dies ist eine Entscheidung zu einem neuen Lebensabschnitt, man verlässt das vorherige weltliche Leben, fügt sich ein in die religiöse Ordensgemeinschaft, lebt dann mit Zölibat.

 

Als westliche Gemeinschaft aus ordinierten Laien, die nicht in einem Tempel leben, die sozusagen weltlich ist, ist das, auch begründet durch die Tatsache, dass wir Pioniere im Westen sind anders.

 

Ordination in unserer Gemeinschaft ist mit Mönchsordination nur bedingt bis gar nicht vergleichbar, auch weil es kein Rückzug aus der Welt ist, es geht Laienleben im Sinne der Lehre.

 

Man schließt sich bei einer Ordination in unsere Gemeinschaft bewusst einem westlichen Laien-Orden in einer zeitgemäßen, Chan-Tradition an, geht den Weg bewusster.

 

Die Bodhidharma-Gemeinschaft möchte eine Herzensgemeinschaft sein, aus Menschen, die als "Team", als Sangha aus Gleichgesinnten den Weg des Chan im Westen geht. Im Sinne gegenseitiger Bereicherung, als "Bruderschaft".

Somit bedeutet Ordination bei uns, dass man sich einem bestimmten Orden, hier der Bodhidharma-Gemeinschaft anschließt, sich einbringt, den Weg konsequent umsetzt. - Dies ist wichtig zu verstehen.

 

Es ist also nicht so, dass ein Beitritt in unsere Gemeinschaft vergleichbar mit einer Mönchsordination in die Gemeinschaft der buddhistischen Mönche ist, auch, wenn der Hintergrund bei beidem eine Vertiefung und konsequentere Umsetzung der Lehre Buddhas und Bodhidharmas darstellt.

 

Eine Ordination hat bei uns 2 Schwerpunkte:

1.

Die Gelübde, das ist der spirituelle Teil, das Versprechen zum Wohle der Welt zu wirken. - Dieser Punkt ist das "Selbstversprechen".

2.

Der andere Teil ist Ordination im Sinne von Aufnahme in den Orden, die Gemeinschaft.

 

Er beinhaltet sich aktiv in die Gemeinschaft, die man für sich gewählt hat einzubringen, die Sangha durch seine Fähigkeiten zu fördern, seinen Mitgeschwistern Hilfe zu sein usw...

 

Dieser Teil ist wie bei anderen, z. B. weltlichen Gemeinschaften auch, wie bereits erwähnt mit gewissen Rechten und Pflichten verbunden.

Ordinierte sind Vertreter der Gemeinschaft, repräsentieren diese nach innen und außen.

 

Eine Ordination in unsere Gemeinschaft ist nicht auf Zeit, erlischt jedoch bei Tod, Austritt oder im schlimmsten Fall bei Ausschluss.

Dies hat zur Folge, dass man keine auch Repräsentant der Gemeinschaft mehr ist. Man legt dabei seine Robe ab, kehrt zurück in den Laienstand ohne weitere Verpflichtungen.

 

Der spirituelle Teil, also die Gelübde bleiben dabei unangetastet, können aber auf Wunsch im Beisein des Lehrers zurückgegeben werden.

Hier zeigt sich ein großer Unterschied zum japanischen Zen, dort können "Mönche" (die damit im zölibatären Sinn gar keine sind, sondern einen eigenen Status innehaben), heiraten. Diese Option bietet die tradionelle chinesische Chan-Tradition jedoch nicht an.

 

Somit ist es im Westen unserer Ansicht nach sinnvoll, die Chan-Laienordination zu organisieren, damit die Chan-Lehre Fuss fasst.

Das ist die Grundidee hinter unserer Sangha.

 

Die Vollordinierte Sangha genießt unsere absolute Hochachtung. Sie ist aber im Westen für sehr viele Menschen nur bedingt eine Option. Vor allem in Regionen, wo sich keine Tempel der ursprünglichen Tradition finden.

 

Die Laien-Ordination wird auch Bodhisattva-Ordination genannt, da man gelobt künftig zum Wohle der Wesen zu handeln. Sie umfasst die Bodhisattvagelübde und 10 weitere Versprechen aus dem Brahmajala-Sutra des Mahayana-Buddhismus, die man auf sicht nimmt.

 

 

Die weiteren Gelübde / Versprechen sind:

1. Ich gelobe nicht zu töten

 

(Achtung vor dem Leben / kein Leben zu nehmen)

 

Bodhidarma sagt dazu: „Die universelle Natur ist unfassbar wundervoll. Im ewigen Dharma den Gedanken der Vernichtung niemals aufkommen zu lassen ist das Gebot nichts Lebendes zu töten.“

 


 

2. Ich gelobe nicht zu stehlen

 

(nur nehmen was einem gegeben wird)

 

Im großen Universum gibt es kein „Mein“ und kein „Dein“. Was könnte man stehlen, was einem gestohlen werde? In dieses Gebot gehört die Großzügigkeit. Großzügigkeit üben, indem ich meine Zeit, Energie, materiellen Mittel mit denen teile, die sie brauchen. (Siehe auch Gelübde Nummer 8)

 


 

3. Ich gelobe keine unheilsame Sexualität zu leben

 

Bodhidarma: „Die universelle Natur ist unfassbar wundervoll. Im Bereich des Dharmas des Nichtanhaftens, Gedanken an anhaften nicht aufkommen lassen, wird das Verbot Sexualität nicht zu missbrauchen genannt“. Einfacher: Kein liebloser, gieriger oder selbstsüchtiger Sex, keine Ausnutzung eines anderen zu seiner reinen sexuellen Befriedigung, sondern liebevolles Zugetansein.

 


 

4. Ich gelobe nicht zu lügen

 

Bodhidarma: „Die Selbstnatur ist unfassbar wundervoll. Im Bereich des Dharma der jenseits allen Ausdrucks ist, kein einziges Wort zu predigen, wird das Gebot nicht lügen genannt“. Dies gilt insbesondere auch für Übende, die meinen und erzählen, dass sie was erreicht haben. Dies ist Lüge und Hindernis auf dem Weg zum wahren Selbst. Huang Po sagte klar: „Es gibt nichts zu erreichen!“

 


 

5. Ich gelobe mich nicht zu berauschen

 

Hierbei geht es um alles was die Wirklichkeit, die Wahrheit des Lebens „vernebelt“. Alles was, wie auch immer uns berauscht, fällt unter diese Regel. Die übermäßige Nutzung von berauschenden Substanzen, aber auch Ansichten und Meinungen. Das können selbst die Reden großer Meister sein, dann nämlich, wenn man Worte absolut setzt. Denn Worte sind immer nur ein Versuch etwas zu beschreiben, niemals die Wirklichkeit, die Wirklichkeit an sich.

 


 

6. Ich gelobe nicht über Fehler anderer zu reden

 

Wir neigen vielfach dazu mit dem Finger auf andere zu zeigen, ihre „Fehler“ anzuprangern. Bedenkt, dass nur der Zeigefinger in Richtung des anderen weist. Mindestens drei Finger weisen auf einen selbst. Man gelobt andere nicht zu verunglimpfen, ihnen Schuld oder Tadel zuzuschreiben; Güte zu üben und für mein eigenes Leben Verantwortung zu übernehmen.

 


 

 

7. Ich gelobe mich nicht selbst zu loben oder andere zu tadeln

 

Stellt man sich selbst heraus, wertet man andere ab. „Kein Ich gegen das Du setzen“, sagt Bodhidarma dazu. Man gelobt sich nicht über andere zu erheben, Demut zu üben und zu sagen was ich als wahr erkenne ohne Schuld und Vorwurf.

 


 

8. Ich gelobe stets freigiebig und nicht geizig sein

 

Das gilt für alle materiellen Dinge, aber viel mehr gilt es für Geiz an Liebe, an Respekt, an Vertrauen. Im Chan bedeutet dies weitergeben was man selbst bekommen hat.

 


 

9. Ich gelobe mich nicht Wut und Zorn zu ergeben

 

Hass – vielfach eng verbunden mit Wut – ist eins der größten Geistesgifte, die den Weg völlig verdunkeln. Fast immer wird man wütend wenn das Ego-Ich sich behauptet. Achtsamkeit auf die eigenen Gefühle und Selbstreflektion sind wichtig.

 


 

10. Ich gelobe niemals die drei Kostbarkeiten herabzusetzen

 

Nicht zu schwanken in meinem spirituellen Streben und niemals schlecht über die DreiKostbarkeiten, Buddha, Dharma und Sangha zu sprechen; Mitgefühl zu üben, mein Leben als Gefährt des Friedenstiftens zu ehren und die Drei Kostbarkeiten in mir und anderen zu erkennen.

 

 

Weitere Informationen zur Ordination finden sich in der entsprechenden PDF-Datei unserer Chan-Gemeinschaft.

(Eine umfängliche Ordination in die Gemeinschaft, die vergleichbar mit der des japanischen Zen ist, ist erst seit September 2020 möglich.
Zuvor hatte die Gemeinschaft aus formellen Gründen auf die einfachen Bodhisattva-Gelübde zurückgegriffen, als Zeichen der Verbundenheit.)